Bäckerei - Brauerei - Gasthaus - Hotel - und seit 1551 in Familienbesitz.
Ein kleiner Auszug zur Geschichte unseres Hauses und der Stadt Rüdesheim aus dem Stadtarchiv:
Das Jahr 1883 fing für Rüdesheim mit einem Hochwasser an und als es die Stadt nach mehreren Wochen endlich wieder freigab begannen die Bewohner mit den Aufräumarbeiten. Straßen und Häuser wurde vom Schlamm befreit und man versuchte mit Hilfe von Öfen die Mauern der Häuser von innen heraus zu trocknen. Einer der Betroffenen war der Bierbrauer Friedrich Meuer.
In der Nacht des 17. Februar 1883 kippte ein offener Eisenkorb mit glühendem Koks in der an unser Haus angrenzenden Kegelbahn um und setzte sowohl unser Haus als auch einen
benachbarten Schuppen in Brand. Die Männer der städtische Pflichtfeuerwehr und die der Freiwilligen Feuerwehr des Turnvereins eilten den Anwohnern zwar zu Hilfe, konnten aber wegen unterschiedliche Kupplungen bei den Spritzenschläuchen nicht wirklich helfen. Und da man zu lange zögerte, die dichtgedrängten Nebengebäude niederzureißen, griffen die Flammen auf die benachbarten Häuser in der Stein- und Drosselgasse über. Um 4 Uhr in der Nacht war der Brand dann endlich gelöscht.
Doch schon eine Stunde später läutete die Sturmglocke erneut. Durch einen Funkenflug gerieten wieder Gebäude in Flammen. Diesmal zwischen Drosselgasse und Amselgasse.
Jetzt kamen den Bewohnern die Feuerwehren aus fünf Nachbargemeinden zu Hilfe und Bahnhofsinspektor Menninger ließ mit Lokomotiven Löschwasser herbeischaffen. Ein Ausbreiten der Flammen über die Amselgasse hinaus wurde verhindert und der Stadt blieb ein weit größere Katastrophe erspart. Und bis auf 2 Feuerwehrmänner die von herabstürzenden Balken verletzt wurden, kamen keine Menschen zu Schaden.
Am 20. Mai 1883 um 12 Uhr mittags läutete die Sturmglocke erneut. Der Stall des Fuhrunternehmers Carl Mai in der Christophelgasse stand in Flammen.
Zwei große Brände in einem Jahr, in der Rüdesheimer Rheinfront klaffte eine rußgeschwärzte Lücke und am 28. September sollte das neu errichtete Niederwalddenkmal eingeweiht werden.
Die riesige Brandruine lockte Heerscharen von Schaulustigen an und selbst Kaiser Wilhelm I. ließ am 16.6.1883 auf seiner Reise nach Bad Ems seinen Sonderzug vor Rüdesheim anhalten. Zur selben Zeit versuchten die Verantwortlichen der Stadt den Wiederaufbau durch neue Baufluchtlinien zu beschleunigen.
Und tatsächlich - die Rüdesheimer schafften den Wiederaufbau in Rekordzeit und bis zur Eröffnung des Niederwalddenkmals erstrahlte die Rheinfront in neuem Glanz.
Im neu aufgebauten Haus in der Rheinstraße 10 eröffnete Friedrich Meuer neben der Brauerei das "Hotel Germania" - in Anlehnung an das Niederwalddenkmal mit seiner Germania.
Es war übrigens das einzige Mal, dass das Haus zerstört wurde.